Sonntag, 23. September 2012

Der höchste Grat Österreichs - Die Glocknerwandüberschreitung

Die Glocknerwandüberschreitung ist sicherlich nicht nur der höchste Grat Österreichs, sondern einer der schönsten Gratanstiege in den Ostalpen und hat eindeutig einen Westalpencharakter!
Der Start erfolgt wie für viele andere Glocknerbesteiger bei der Stüdlhütte. Christina und ich gehen  mit einer Schaar von Stüdlgratanwärtern über den ersten Hang hinauf. Am Gletscher angelangt sehen wir schon den Großteil der heutigen Tour "schaut eh nit so lang aus" waren die ersten Worte:-)

Die Glocknerwandüberschreitung geht von links (Norden) nach rechts (Süden). Glocknerwand - Nordwestgrat - Großglockner

Nachdem wir uns die Steigeisen angezogen hatten ging es nun über das Teischnitz
kees in Richtung Teufelskamp. Im Spätsommer tun sich hier ganz schön große Spalten auf!


Am Teufelskamp angelangt fängt der eigentliche Grat an.

Am Teufelskamp
 Bei uns schauen die Verhältnisse recht winterlich aus, aber der Schnee ist recht hart und so kommen wir mit den Steigeisen super voran.

Wir treffen im ersten Teil auf winterliche Verhältnisse
 
Hier ist der Weg noch lang - links unten die Mayerlrampe

Am ersten der 11 zu überschreitenden Dreitausendern machen wir kurz halt und genießen die Landschaft.

Der erste von vielen Abseilern

Dann gehts im Auf - und Ab mit Kletterstellen bis im unteren vierten Grad über die ganzen Glocknerwandtürme. Mehrere Abseilereinen führen dann zum tiefsten Punkt der Gratüberschreitung - die untere Glocknerscharte. Von hier an steigt ma über den Großglockner-Nordwestgrat weiter.

Nordwestgrat mit links das Teufelshorn
Zum Teil scharf ausgesetzte Passagen führen auf das berühmte Teufeslhorn. Hier erwarten uns zwei freihängende Abseilern.

Abseilen vom Teufelshorn
 Es ist windstill und die Sonne strahlt uns beim Abseilen direkt ins Gesicht - Bergsteigen kann wirklich nicht schöner sein! Eine Seillänge führt uns auf den nächsten Dreitausender - das Glocknerhorn. Über die ausgesetzte Grögerschneid geht es zu den letzten 150 Höhenmetern "der obere Nordwestgrat".

w u n d e r s c h ö n - der obere Nordwestgrat
Die Kletterei ist nicht schwer aber anhaltend. Nun sind wir bald am Gipfel und sind uns dann doch einig, dass die Tour doch ein bisschen länger war als wie am Anfang behauptet :-)

Kurz vorm Gipfel, Blick zurück auf die überschrittene Glocknerwand

Am Großglocknergipfel angelangt lassen wir uns nochmal richtig viel Zeit und genießen die wunderschöne Osttiroler Bergwelt!
Über den Normalweg steigen wir dann wieder ins Tal ab.

Endlich am Gipfel!

Mittwoch, 12. September 2012

Großvenediger - Westgrat

Im Morgengrauen starten Meinhard Hopfgartner und ich (Martin Warscher) von der Johannishütte ins Maurertal zum Obersultzbachtörl. (2921m)

Das Vorwärtskommen ist sehr mühsam in dieser einsamen Geröllwüste. Endlich am Törl angelangt, eingebettet zwischen großen Geiger und Großvenediger präsentiert sich die traumhafte Gletscherwelt auf der Pinzgauer Seite.
Wir machten uns fertig und los ging es über den beinahe 3km langen Blockgrat.
Die Kletterei ist nicht schwierig, die Verhältnisse perfekt und das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. So erreichten wir mittags den Gipfel des Großvenedigers.
Der Abstieg führte uns über die optimal angelegte Spur der Venediger - Bergführer durch das innere Mullwitzkees, hin zum Defreggerhaus und weiter zur Johannishütte.
Es war ein traumhaftes Bergerlebnis in der Einsamkeit.